DIE UNABHÄNGIGE FACHZEITSCHRIFT FÜR HOCHZEITSMODE

Nicola Oetker-Hilker: plädiert für faire Löhne

Nicola Oetker-Hilker von Lilo Basedow GmbH setzt auf Verständnis des Handels für Preissteigerungen.

„Wir bemerken bereits seit Monaten steigende Preise innerhalb unserer Wertschöpfungskette. Sie belaufen sich auf durchschnittlich zehn Prozent. Hauptkostentreiber sind für uns dabei zu 60 Prozent die exorbitant gestiegenen Kosten für den Transport und zu 40 Prozent die erhöhten Energiepreise und Gehälter in der Produktion. Die Preiserhöhungen und der Druck, der sich daraus entwickelt, zeigt seine Wirkung. Aber ich glaube, dass wir differenzieren müssen: Die Gehälter in Fernost sind von 2018 bis 2021 um über 20 Prozent gestiegen und das ist aus unserer Sicht letztlich richtig und gerecht. Überall, nicht nur bei uns, sollen Menschen von ihrer Arbeit leben und am Leben und an Entwicklung teilhaben können. Ich gehe davon aus, dass die Transportkosten im Laufe dieses Jahres auch wieder etwas sinken werden.“

 

Individuelle Nachbestellungen

„Da unsere Händler bei myprettydress made-to-order bestellen können und damit individuelle Nachbestellungen weitergeben können, haben wir unterjährig auf Preissteigerungen verzichtet. Damit sind die Preise für den Handel verlässlich kalkulierbar geblieben sind. Wir haben als Unternehmen diesen erhöhten Aufwand getragen, weil wir uns als Partner auf Augenhöhe sehen. Viele Einzelhändler haben uns in Gesprächen versichert, dass sie unser Verhalten sehr schätzen.“

 

Moderate Preiserhöhungen

„Wir werden in 2022 die Preise moderat erhöhen und dies allen Händlern rechtzeitig mitteilen. Der Wert der myprettydress-Kollektion liegt neben Design, Stoffqualitäten, Service und Verfügbarkeit insbesondere in dem budget- und lagerschonenden Prinzip, da wir weiterhin die immensen Möglichkeiten für Nachbestellungen über die kompletten Farbkarten ermöglichen. Unsere Händler sollten diesen Wert weitergeben und so kalkulieren, dass ihnen die Zusammenarbeit mit unserer Marke Erfolg bringt. Wir empfehlen eine durchschnittliche Kalkulation von 2,7 bis 3,2.“

 

Endverbraucher

„Die Endverbraucher werden Preissteigerungen spüren. Alle wissen, dass die Preise in der Herstellung, für den Versand und für Papier gestiegen sind. Würde es keine Preiserhöhungen geben, müsste das ja im Rückkehrschluss bedeuten, dass wir vorab unredlich überhöhte Preise gefordert hätten, oder dass wir als Firma selbst nicht mehr an unseren Fortbestand glauben und nur noch Liquidität benötigen, um das Notwendigste zahlen zu können. Die Verbraucherinnen und Trägerinnen unserer Kleider ändern ihre Einstellung zu gerechteren Gehältern und zur Umwelt genauso wie der Durchschnitt der Gesellschaft. Ich setze daher auf unser aller Verständnis.“

www.myprettydress.de

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