DIE UNABHÄNGIGE FACHZEITSCHRIFT FÜR HOCHZEITSMODE

Dani Clará: „Wir widmen der Innovation unserer Stoffe viel Zeit!“

Er ist der Sohn der Unternehmensgründerin Rosa Clará. Mit Sposa Facts sprach er über Innovation, Umweltverträglichkeit und Technik in Brautmodenindustrie.

Nehmen Sie uns bitte mit in die Vergangenheit: Wie begann die Unternehmensgeschichte von Rosa Clará und welche Rolle spielte Ihre Mutter dabei?

„Meine Mutter hat das Unternehmen vor 29 Jahren gegründet, als sie erkannte, dass im Brautmodensektor eine große Lücke herrschte. Sie eröffnete ihre eigene kleine Boutique. Mit ihren einzigartigen und eleganten Designs, die aus hochwertigen Stoffen gefertigt wurden, stieg die Nachfrage sofort.“

Welche Schlüsselelemente haben zum internationalen Erfolg beigetragen?

„Im Laufe der Jahre haben wir uns kontinuierlich weiterentwickelt und immer darauf geachtet, mit den modernen Bräuten von heute in Kontakt zu bleiben. Wir sind unserer Identität und unserem Engagement für Qualität treu geblieben. Ich denke, das hat uns das erfolgreiche Wachstum in Spanien, Europa und der ganzen Welt ermöglicht. Durch die Schaffung weiterer Marken und Kollektionen konnten wir andere Märkte innerhalb der Branche erschließen, vor allem dank der Diversifizierung von Stil- und Preisangeboten. Derzeit sind wir in 83 Ländern mit etwa 4.000 Verkaufsstellen vertreten.“

Wie haben Sie international Fuß gefasst?

„Wichtig ist, die Kultur jedes Landes zu verstehen. Wir haben Mitarbeitende aus den Ländern, in die wir strategisch expandieren wollten, ins Team aufgenommen und die besten Brautmodenfachgeschäfte in jedem Land ausgewählt. Wir bauen Beziehungen langfristig auf und passen unser Produkt an die Nachfrage an, ohne unsere DNA zu verlieren. Für uns sind das Vertrauen und die Partnerschaften, die wir haben, unglaublich wichtig.“

Wie sieht der kreative Prozess aus?

„Ich würde gar nicht sagen, dass es immer einen genauen kreativen Prozess gibt, da die Inspiration manchmal von einer kreativen Idee oder von einem unglaublichen neuen Stoff, den wir finden, stammt. Wir haben ein engagiertes Designteam, das Mode lebt und atmet – und nicht nur Brautmode. Das Team arbeitet hart daran, Designs zu entwickeln, die aktuell und trendsicher sind. Nicht zu vergessen unser Produktteam, das sich der Suche nach neuen und hochwertigen Stoffen widmet. Wir arbeiten Hand in Hand, um Ideen zu pflegen und Designs zu perfektionieren. Natürlich steht meine Mutter immer noch zu 100% hinter dem kreativen Prozess und nichts kommt in die Kollektionen ohne ihre endgültige Genehmigung und ihren Feinschliff.“

Wie beeinflusst die spanische Kultur die Designs von Rosa Clará?

„Vielleicht ist einer der größten Einflüsse der spanischen Kultur das Engagement für handwerkliches Können und Qualität. Unsere Stoffe und Schnittmuster sind uns unglaublich wichtig und wir legen großen Wert darauf. Wir nehmen uns die Zeit, die besten Stoffmessen der Welt zu besuchen. Es ist für uns sehr wichtig, ständig zu innovieren und uns anzupassen.“

Wie gewährleisten Sie in diesem wettbewerbsintensiven Markt die Einzigartigkeit Ihrer Brautkleider?

„Wir widmen der Innovation unserer Stoffe und Muster viel Zeit und Recherche und achten kontinuierlich darauf, uns zu verbessern. Heutige Bräute suchen nach qualitativ hochwertigen, bequemen und gutsitzenden Kleidern. Und genau das bieten wir! Unsere Strategie, unserer Markenidentität und DNA treu zu bleiben, hat es uns ermöglicht, uns vom Rest des Marktes abzuheben.“

Wie wichtig ist Nachhaltigkeit für Ihr Unternehmen?

„Glücklicherweise ist die Brautmodebranche ein Maßschneider-Geschäft, sodass wir kaum überschüssige Bestände haben wie zum Beispiel in der Fast Fashion. Wir arbeiten vor allem mit Stoffherstellern zusammen, die in ihrem Produktionsprozess umweltbewusst sind und vermeiden so weit wie möglich Massenproduktion. Wir haben es geschafft, den Großteil unserer täglichen Geschäftsabläufe digital abzuwickeln. Außerdem planen wir den Bau eines neuen Bürogebäudes. Auch da arbeiten wir daran, es so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten.“

Wie hat sich die Rolle der Technologie in Ihrem Unternehmen entwickelt?

„Die Technologie ermöglich uns, einfacher als je zuvor zu kommunizieren und Beziehungen zu pflegen. Wir haben Partner auf der ganzen Welt, aber mit den digitalen Konferenzräumen spielt die Entfernung kaum mehr eine Rolle. Unsere Lieferkette und unser Lager sind effizient und rationalisiert, was uns eine bessere Kontrolle und Nachverfolgbarkeit ermöglicht.“

Wie teilen Sie sich die Verantwortlichkeiten mit Ihrer Mutter?

„Glücklicherweise arbeiten meine Mutter und ich sehr gut zusammen. Wir sind auch nicht täglich in die Verantwortlichkeiten des anderen involviert. Für mich ist es sehr wichtig, von meiner Mutter zu lernen und das Erbe, das sie geschaffen hat, fortzuführen. Sie hat mich in verschiedenen Positionen im Unternehmen arbeiten lassen, um sicherzustellen, dass ich ein gründliches Verständnis dafür habe, wie alles funktioniert. Wir versuchen, Geschäftliches und Privatleben zu trennen, aber es gibt natürlich viele Überschneidungen. Wir genießen die Zusammenarbeit und ich bin dankbar für eine so großartige Mentorin.“

Was war Ihre denkwürdigste Erfahrung in der Brautmodenbranche bis jetzt?

„Der erste denkwürdige Moment, der mir gerade einfällt, ist das Kennenlernen meiner Frau Anne-Marie! Sie arbeitet nicht in unserem Unternehmen, aber auch in der Brautmodenbranche. Wir haben letzten Juni geheiratet, und der Prozess, der zur Hochzeit führte, war einer der schönsten und intimsten Momente, die ich bisher in meiner Brautmodenkarriere genossen habe. Obwohl ich nicht in die Gestaltung ihres Hochzeitskleides involviert war – die Mitarbeitenden hielten alles unglaublich geheim – war die Atmosphäre in unserem Unternehmen und die Freude sowohl von Anne-Marie als auch meiner Mutter sehr besonders.“

Wie gehen Sie mit Trends in der Hochzeitsindustrie um?

„Heutige Bräute haben ein viel tieferes Verständnis und eine größere Leidenschaft für Mode als je zuvor. Ich glaube, dass unsere Aufmerksamkeit für Couture und Prêt-à-porter-Mode – und nicht nur für Brautmode – uns einen deutlichen Wettbewerbsvorteil verschafft.“

Welche Zukunftspläne haben Sie?

„Unser aktuelles Ziel ist es, unsere Marken in den Märkten, in denen wir präsent sind, zu stärken und unsere Präsenz in diesen Märkten durch kontinuierliches Marketing und Markeninvestitionen mit unseren langjährigen Partnern zu erhöhen. Persönlich ist mein langfristiges Ziel, den Absatz in den Vereinigten Staaten und Asien wachsen zu lassen.“

Wie halten Sie das Gleichgewicht zwischen Tradition und Innovation?

„Wir können traditionelle Elemente in unseren Designs beibehalten, weil wir tatsächlich immer noch viele handwerkliche Fertigungstechniken praktizieren. Zum Beispiel wird unsere französische Chantilly-Spitze, die für unsere Couture-Kollektionen verwendet wird, auf einem Holzspitzenrahmen aus dem 18. Jahrhundert hergestellt. Die Maschine ist so schwer und zerbrechlich, dass unser Partner im Süden Frankreichs gezwungen war, darum herumzubauen, um sie nicht zu beschädigen. Wir könnten natürlich einen anderen Lieferanten wählen, und vielleicht würde es den Bräuten auch gar nicht auffallen, aber wir haben uns bewusst entschieden, diese wirklich traditionelle Spitze in unsere modernen Designs zu integrieren.“

A photo with Rosa Clará and Dani Clará in a bridalstore

TEILEN SIE DIESE NACHRICHT